Kinderärztin Stefanie Brätter

Privatarztpraxis für ganzheitliche Kindergesundheit

Empfindliche Babyhaut

Die Babyhaut ist etwas ganz Besonderes, denn sie unterscheidet sich in vielen Aspekten von der Haut eines Erwachsenen. Sie ist bis zu fünfmal dünner als die Erwachsenenhaut, da Oberhaut und Hornschicht noch nicht vollständig ausgebildet sind. Somit reagiert sie empfindlicher und anfälliger für äußere Einflüsse wie Kälte, Hitze, Reizstoffe oder Keime.

Die Babyhaut hat auch einen geringeren Lipidgehalt und einen weniger stabilen Säureschutzmantel, was bedeutet, dass sie schneller austrocknet und weniger geschützt ist. Zusätzlich hat das Baby ein größeres Verhältnis von Hautoberfläche zu Körpergewicht als ein Erwachsener, was zu einem schnelleren Flüssigkeitsverlust führen kann.

Daher benötigen Babys eine besondere Pflege, die auf speziellen Bedürfnisse der Haut abgestimmt ist und deren Entwicklung unterstützt. Um Sonnenschäden der sehr anfällig Babyhaut zu vermeiden, sollten Babys vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Sie produzieren kaum Melanin, das sind körpereigene Pigmente, die die Haut vor UV-Strahlen schützen und sie bräunen.

Allgemeine Tipps zur Pflege der Babyhaut:

 

  • Babys baden am liebsten in klarem, warmem Wasser (36-37°C) ein- bis zweimal die Woche, das schützt die Haut vor dem Austrockenen und erhält den natürlichen Schutzfilm der Haut. Zusätze wie Seife, Shampoo und Co. sind nicht notwendig.
  • Die Haut von Babys sanft trocken tupfen, ohne zu reiben oder zu rubbeln. Dabei besonders auf die Hautfalten im Windelbereich, unter den Achseln und am Hals achten, wo sich leicht Feuchtigkeit ansammeln kann.
  • Nach dem Baden auf die noch feuchte Haut ein mildes Pflegeöl (z.B. Bio-Mandelöl) auftragen.
  • Beim Verwenden von Pflegeprodukten (Seife, Shampoo, Creme) darauf achten, dass diese keine Duftstoffe, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe enthalten.
  • Geeignete Kleidung schütz die Haut von Babys vor Sonne, Wind und Kälte.
  • Zeigt die Haut von Babys Anzeichen von Rötungen, Trockenheit oder Ausschlägen, diese ausmerksam beobachten und bei Bedarf ärztlichen Rat einholen.

Neurodermitis beim Baby

Neurodermitis, atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis, tritt oft schon im Babyalter auf. Etwa 10 bis 12 Prozent aller Babys und Kleinkinder in Deutschland leiden unter Neurodermitis, mit steigender Tendenz.

Ein erstes Anzeichen für Neurodermitis kann der sogenannte Milchschorf sein, der meist ab dem dritten Lebensmonat auftritt. Dabei handelt es sich um eine gerötete, nässende und schuppige Hautentzündung, die vor allem die Kopfhaut und das Gesicht betrifft. Leicht zu verwechseln ist der Milchschorf mit dem viel häufiger auftretenden Kopfgneis. Dieser ist eine harmlose Überproduktion der Talgdrüsen der Kopfhaut, die zu fettigen, gelben Schuppen führt und meist wieder von selbst verschwindet.

Die typischen Symptome des atopischen Ekzems sind Rötungen, Schuppungen, Juckreiz und nässende Stellen. Die Lokalisation der Ekzeme sind bei Babys meist das Gesicht, die Wangen, die Kopfhaut und die Streckseiten von Armen und Beinen. Die Windelregion bleibt oft ausgespart.

Bild: Pixabay amyelizabethquinn