Neurodermitis
auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis
Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung, die zum atopischen Formenkreis gehört. Das bedeutet, dass sie mit Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma verwandt ist.
Auch wenn noch nicht alle Zusammenhänge genau bekannt sind, weiß man, dass Neurodermitis ein komplexes Krankheitsgeschehen ist. Verschiedene Faktoren wie genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse, Immunsystem und psychischer Stress spielen eine Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf der Krankheit.
Die Neurodermitis verläuft schubförmig, dass heißt Phasen völliger Beschwerdefreiheit wechseln sich mit symptomatischen Phasen ab. Die betroffenen Hautstellen variieren je nach Alter der Patienten. So sind bei Säuglingen und Kleinkindern typischerweise die Kopfhaut, das Gesicht und die Beugeseiten der Arme und Beine betroffen. Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind eher die Ellenbeugen, Kniekehlen, Hals und Nacken sowie die Hände und Füße befallen. Die Haut ist trocken, schuppig, gerötet und stark juckend. Durch Kratzen kann es zu Wunden, Infektionen und Narbenbildung kommen.
Stadien der Neurodermitis
Neurodermitis verläuft in Schüben, die sich in ihrer Häufigkeit, Dauer und Schwere unterscheiden können. Dabei lassen sich drei Stadien unterscheiden:
Akutes Stadium: In diesem Zustand ist die Haut am stärksten entzündet. Sie ist gerötet, geschwollen, nässt und bildet Bläschen oder Krusten. Der Juckreiz ist sehr stark und kann den Schlaf und die Lebensqualität beeinträchtigen.
Subakutes Stadium: Die Haut ist weniger gerötet und nässend, aber noch schuppig und trocken. Der Juckreiz ist mäßig bis stark ausgeprägt.
Chronisches Stadium: Dies ist die Phase, in der die Haut dauerhaft verändert ist. Die Haut ist verdickt, verhärtet und rissig. Die Hautfalten sind vertieft und die Hautstruktur ist grob. Der Juckreiz ist weniger stark, aber immer noch vorhanden.
Die Stadieneinteilung der Neurodermitis hilft, die Erkrankung besser zu verstehen und die passende Behandlung zu wählen. Je nach Stadium können unterschiedliche Medikamente und Pflegeprodukte zum Einsatz kommen.
Triggerfaktoren der Neurodermitis
Faktoren, die einen Schub auslösen oder verschlimmern, sind individuell verschieden und können sich im Laufe des Lebens ändern. Einige der häufigsten sind:
- Allergene wie Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben
- Nahrungsmittel
- Reizstoffe wie Seife, Parfüm, Wolle oder synthetische Stoffe
- Psychische Faktoren wie Stres
- Klimatische Bedingungen wie Hitze, Kälte oder trockene Luft
- Hormonelle Schwankungen
- Infektionskrankheiten zum Beispiel grippale Infekte
Wie finde ich heraus, ob mein Kind an einem atopischen Ekzem leidet?
Die Diagnose der Neurodermitis ist nicht immer einfach, da es keine spezifischen Labortests gibt, die die Erkrankung eindeutig nachweisen können. Aber es gibt Zeichen, die auf eine Neurodermitis hinweisen können.
- Die Haut fühlt sich trocken und rauh an.
- Die Haut ist häufig gerötet und schuppig, manchmal mit kleinen Bläschen oder Krusten.
- Die Haut juckt stark, was zu Kratzen und Schlafstörungen führt.
- Babys bis zum 6. Lebensmonat leiden meist unter Unruhe und einem gestörtem Schlaf, auch ohne sich zu kratzen.
- Die Haut ist anfällig für Infektionen durch Bakterien oder Pilzinfektionen.
- Das Kind reagiert empfindlich auf bestimmte Stoffe, Seifen, Parfüms oder Nahrungsmittel.
Anhand der Anamnese und der typischen Symptome kann der Facharzt die Diagnose bestätigen und andere Hauterkrankungen ausschließen. Wichtige Hinweise darauf können atopische Erkrankungen im engen familiären Umkreis geben.
Wurde die Diagnose Neurodermitis gestellt, ziehlt die Behandlung darauf ab, die Entzündung zu lindern, den Juckreiz zu reduzieren und die Auslöser zu vermeiden.