Kinderärztin Stefanie Brätter

Privatarztpraxis für ganzheitliche Kindergesundheit

Der Beinwell

Beinwell, die rauhe Pflanze mit dem historischen Namen, der an die Zeiten erinnert, als Ritter noch in glänzenden Rüstungen ihre Lanzen kreuzten, ist ein Geschenk aus dem grünen Schatzkästchen von Mutter Natur. Seit Jahrhunderten schätzen Kräuterkenner die Fähigkeit des Beinwells, Gelenke und Muskeln zu heilen.

Seine Inhaltsstoffe, wie das Allantoin, das Zellschäden besser heilt als ein Superkleber, und die Schleimstoffe, die beruhigender wirken als ein Flüstern im Wind, machen ihn zu einem echten „Beinheiler“ in der Welt der Heilpflanzen. Es ist fast so, als hätte Mutter Natur selbst einen Erste-Hilfe-Kasten zusammengestellt und Beinwell als Hauptattraktion hineingelegt. Aber, und das ist ein großes Aber, nicht alles, was grün ist und wächst, ist auch zum Verzehr geeignet. Der Beinwell enthälten nämlich lebertoxische Pyrrolizidinalkaloide.

Also, bei der nächsten Prellung daran denken: Ein bisschen Beinwell könnte helfen – aber bitte nur äußerlich anwenden!

💊 Anerkannte medizinische Anwendung

äußerlich bei unverletzer Haut:
Schmerzen und Schwellungen von Muskeln und Gelenken
Prellungen
Verstauchungen
Muskel­zerrungen

Botanische Bezeichnung: Symphytum officinale
Pflanzenfamilie: Raublatt­gewächse
Vorkommen: Europa, Asien
Standort: sonnig bis halbschattig
Wuchshöhe: 50 bis 100 cm
Blütezeit: Mai bis Oktober
Blütenfarbe: hell-purpurfarben, rotviolett, violett, auch gelblich-weiß
Lebensdauer: mehrjährig
Nutzung: Arzneipflanze
Wirkung: wundheilungs­fördernd, abschwellend

Beinwellsalbe selber machen?

Beim Thema Beinwellsalbe scheiden sich die Geister: Soll man sie kaufen oder doch lieber im heimischen Hexenkessel brauen? Nun, es ist ein bisschen wie bei einem Zaubertrank – man benötigt die richtige Mischung, das perfekte Timing und natürlich eine Prise Magie, oder in diesem Fall, Wissenschaft. Die selbstgemachte Salbe hat natürlich ihren Charme, aber Vorsicht ist geboten bei den giftigen Pyrrolizidinalkaloiden. Diese Alkaloide sind nämlich nicht nur schwer auszusprechen, sondern können auch der Leber mehr als nur einen schlechten Tag bereiten. Daher kann es klüger sein, auf fertige Produkte zurückzugreifen, die bereits alle Sicherheitsprüfungen bestanden haben und frei von unerwünschten Inhaltsstoffen sind. So bleibt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben – wie das Finden des perfekten Zauberstabs oder das Üben von Flugstunden auf dem Besen.

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Deine eigene Salbe herstellen?
… und ganz viel ausprobieren?

Hinweis:
Bitte beachtet, dass diese Empfehlungen keine (fach-)ärztliche Untersuchung und Beratung ersetzen können. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigenes Risiko. Nicht anwenden in der Schwangerschaft, Stillzeit und Kindern unter 3 Jahren, sowie bei Allergien gegen Beinwell und anderen Raublattgewächsen. Im Zweifelsfall, bei schweren und/oder anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einholen.

Bild: S. Brätter, Pixabay